Was ist Psychomotorik? - Das Menschenbild, welches der Psychomotorik zugrunde liegt, geht von einer Einheit aus Leib, Seele und Geist aus. Der Begriff Psychomotorik beschreibt die Wechselwirkung von Kognition, Emotion und Bewegung und deren Bedeutung für die Entwicklung der Handlungskompetenz des Individuums im psychosozialen Kontext.
Psychomotorik bewegt sich als Fachbereich im Schnittfeld von Medizin, Psychologie, Soziologie und Bewegungs- bzw. Sportwissenschaft.
Zielsetzungen der Psychomotorik:
- personale Ressourcen des Kindes stärken
- das Kind in seiner Entwicklung begleiten und unterstützen
- Erweiterung der individuellen Handlungsfähigkeit des Kindes
- Lernen durch Bewegung
- Spaß und Freude am „sich bewegen“
Psychomotorik basiert auf Beziehung und Dialog, sie beinhaltet die Bereiche Körper- Erfahrung, Material- Erfahrung und Sozial- Erfahrung.
Psychomotorik findet meist als Gruppensetting statt. Die Wirksamkeit hängt von der Stabilität und Kontinuität der Gruppe ab.
In einer Psychomotorikstunde wird eine Atmosphäre der gegenseitigen Achtung, Wertschätzung und Bezogenheit der Teilnehmer aufeinander angestrebt. Dies schließt Aggressionen gegenüber Personen und Material, sowie ein abwertendes Reden und Verhalten untereinander aus. Jeder soll sich auf das Wagnis des Ausprobierens, Erfindens und Ideenentwickelns einlassen können. So kann es möglich werden auch aus Misserfolgen zu lernen.
Solch ein Lern – Ort gibt den Kindern die Möglichkeit, an ihre Schwächen zu gehen, zu erobern, zu wagen und sich zu trauen.
Förderliche Haltung der Gruppenleitung:
- Achtung
- Wärme
- rücksichtsvolles,einfühlendes, nicht wertendes Verhalten
- Echtheit
- Aufrichtigkeit
Ein Kind muss nicht mitmachen wenn es nicht möchte, es darf die anderen aber auch nicht stören.
- Regeln, Grenzen, Sanktionen, Rituale, sind wichtige Bestandteile der Stunde
- sie werden vorher abgesprochen
- geben Sicherheit, Klarheit und regulieren das Geschehen
- Spannungen können gelöst werden
- Stabilität erzielt werden.